Sprache, Kultur und Kommunikation in der Ausbildung – Prozessbegleitende Evaluation einer Qualifizierung für ausbildendes Personal

Viele der in den Jahren 2015 und 2016 nach Deutschland geflüchteten Jugendlichen und jungen Erwachsenen absolvieren gegenwärtig eine Ausbildung oder nehmen eine solche in Kürze auf. Eine erfolgreiche betriebliche Ausbildung ist aus sozial-, bildungs- und arbeitsmarktpolitischer Sicht von Bedeutung: Für die jungen Menschen eröffnet der Abschluss Arbeitsmarkchancen und kann auch dazu beitragen, ihre Aufenthaltsperspektiven zu verbessern. Für Unternehmen bietet sich die Chance, freie Ausbildungsplätze zu besetzen. In der Praxis treten bei der Ausbildung von Geflüchteten aber auch besondere Herausforderungen auf: So können sprachliche und kulturelle Aspekte zu Missverständnissen und Irritationen in der Kommunikation führen.

Hier setzt das Qualifizierungskonzept der Fachstelle des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) für Übergänge in Ausbildung und Beruf an: In vier berufsbegleitenden Modulen soll Ausbilderinnen und Ausbildern aufgezeigt werden, wie sie mit spezifischen Anforderungen, die in der Kommunikation mit Auszubildenden mit Flucht- bzw. Migrationshintergrund möglicherweise entstehen, individuell und konstruktiv umgehen können. Die Fortbildung wurde von Juni bis Dezember 2019 als Blended-Learning-Kurs von den Bildungsträgern Fresko e.V. in Wiesbaden und passage gGmbH in Hamburg erprobt.

Das f-bb evaluierte die Erprobung prozessbegleitend mit Fragebogenerhebungen, Interviews und teilnehmenden Beobachtungen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Qualifizierung grundsätzlich für die Zielgruppe interessant ist. Die organisatorische, inhaltliche und didaktische Gestaltung wurde positiv aufgenommen. Allerdings nutzten die Teilnehmenden das Online-Angebot kaum. Für die Weiterentwicklung der Fortbildung wurde deswegen u. a. eine Neuorientierung des Blended-Learning-Konzepts empfohlen.

Auftraggeber