Qualitätsstandards für die Entwicklung von Kompetenztests für Migrantinnen und Migranten sowie für Geringqualifizierte
In Deutschland gibt es rund sieben Mio. Menschen ohne formalen Berufsabschluss, aber mit langjähriger Arbeitserfahrung. Auch Asylbewerber und Flüchtlinge bringen häufig auf dem Arbeitsmarkt verwertbare Kompetenzen mit. Bislang stehen allerdings keine adäquaten Instrumente zur Verfügung, um die auf non-formalem oder informellem Weg erworbenen Kompetenzen dieser Zielgruppe sichtbar und verwertbar zu machen.
Technologiebasierte Kompetenztestverfahren können ein Mittel sein, um einerseits der quantitativen Dimension gerecht zu werden und andererseits eine standardisierte Umsetzung und Dokumentation ebenso zu ermöglichen wie den Einbezug visueller Gestaltungselemente zur Abbildung realistischer Anwendungssituationen.
Im Projekt werden Qualitätsstandards für computerunterstützte Kompetenztests erarbeitet und in einem Anforderungskatalog zusammengeführt. Dieser soll die unterschiedlichen Herausforderungen, die einen Einsatz solcher Testverfahren mit sich bringt, aufgreifen und Lösungsoptionen erarbeiten.
Mit computerunterstützten Testungen würde eine fachliche Standortbestimmung vorgenommen, die für die Testteilnehmenden selbst, aber auch für Vermittlungs- und Beratungsfachkräfte des Arbeitsmarktsystems Hinweise für betriebliche Integrationsmöglichkeiten oder für geeignete Qualifizierungswege aufzeigen.
Voraussetzung für die Anschlussfähigkeit entsprechender Testverfahren ist, dass sie einheitlichen Vorgaben folgen und somit in ihrer Funktion verlässliche Ergebnisse liefern.
Der Anforderungskatalog soll zukünftigen Entwicklern Orientierung bieten, alle Aspekte der Testmodellierung einbeziehen und auch kontextuale Rahmenbedingungen wie ein geeignetes Clearingverfahren im Vorfeld der Testungen berücksichtigen. Ferner soll die Anschlussfähigkeit der Ergebnisse an die Vermittlungs- und Beratungsarbeit von Arbeitsmarktakteuren gewährleistet sein.