Entwicklung von Methoden und Instrumenten des Gender Managements für Unternehmen
Gleichstellungsprobleme, deren Lösung dazu beitragen kann, die Gruppe erwerbsfähiger Frauen als Potenzialfaktor für die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen zu nutzen, sind insbesondere in Ostdeutschland stark ausgeprägt. So gelten gerade die neuen Bundesländer bis auf ausgewählte Wirtschaftscluster noch immer als strukturschwach. Probleme im Bereich der Wirtschaft und des Arbeitsmarktes werden gerade hier durch die Benachteiligung von Frauen z.B. in der Form verstärkt, dass fehlende oder prekäre Beschäftigungs- und Ausbildungsmöglichkeiten besonders junge und gut qualifizierte Frauen auch weiterhin zur Abwanderung in den Westen veranlassen. Das bereits bestehende Fachkräftedefizit wird auf diese Weise nachhaltig verstärkt. Unternehmen verfügen in der Regel noch nicht über praktikable Vorgehensweisen, die eine wirksame Integration der Geschlechterperspektive in betriebliche Prozesse gestatten. Dabei fehlen zum einen am betrieblichen Bedarf orientierte Instrumente und Methoden, die die Lösung konkreter Gleichstellungsprobleme im Unternehmen gestatten (z.B. zur Verbesserung der Beschäftigungsmöglichkeiten oder der Aufstiegs- und Karrierechancen von Frauen) und zum anderen Organisationslösungen, die eine ganzheitliche Integration der Geschlechterperspektive in die für Unternehmen typischen Handlungsabläufe (Gender Mainstreaming) erlauben. Dies spiegelt allgemein die Lage in den Unternehmen wider.
Ziel des Projekts ist daher die Erprobung, Adaption (ggf. Neuentwicklung) und Verbreitung praxistauglicher Methoden und Instrumente in insgesamt elf Unternehmen zur Lösung von Gleichstellungsproblemen (wie z.B. Methoden zur geschlechtergerechten Nachwuchsentwicklung oder zur Erschließung neuer, technikorientierter Tätigkeitsfelder für Frauen). Zudem erfolgt deren systematische Integration und Implementierung im Rahmen eines „Gender Managements“. Damit soll gleichzeitig zur Verbesserung der Beschäftigungssituation von Frauen und zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen beigetragen werden.
Die Erprobung erfolgt über Qualifizierungs- und Reflexionsphasen im Projektverlauf. Die Ergebnisse werden dokumentiert und in einem Handlungsleitfaden publiziert.
Das Projekt wird im Rahmen der Bundesinitiative „Gleichstellung von Frauen in der Wirtschaft“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union gefördert.
Partner
Laufzeit
01.01.2011 - 31.12.2013Publikationen
Loebe, H./Severing, E. (Hrsg.)
Claus, T./Lorz, F./Luther, K.
In: Wirtschaft und Beruf 01-02/2012, S. 26-33
Ihre Ansprechpartnerin
Anja Stuhlmüller
Telefon: +49 911 27779-691
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