InfoForum 02/2019
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Ein Modell macht Karriere
Jugendberufsagenturen stärken junge Menschen und heben Beratungsqualität
Die Etablierung von Jugendberufsagenturen und vergleichbaren Kooperationsbündnissen nimmt bundesweit Fahrt auf. Sie fungieren als zentraler Motor für eine zwischen den Arbeitsagenturen, den Jobcentern, den Jugendämtern und dem schulischen Bereich abgestimmte, individuelle und aktive Begleitung – insbesondere helfen sie auch jungen Menschen, denen der Übergang von der Schule ins Berufsleben nicht unmittelbar gelingt.
Immer mehr Bundesländer können auf positive Erfahrungen mit der Einrichtung von Jugendberufsagenturen zurückgreifen – und diese teilen. So berichteten Mitarbeitende der Jugendberufsagenturen der drei Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg auf einer unter Beteiligung des Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) organisierten bundesweiten Fachtagung am 7. und 8. Mai in Berlin vom hohen Engagement und dem großen Interesse an einer intensivierten Zusammenarbeit über die Grenzen der Rechtskreise hinweg. Moderiert wurde die Fachtagung von f-bb-Geschäftsführerin Susanne Kretschmer. Dabei hob sie die Bedeutung des Wissenstransfers sowohl für die Mitarbeitenden als auch für die ratsuchenden jungen Menschen hervor: „Die Logiken der anderen Rechtskreise zu verstehen, Vertrauen aufzubauen, eine verbindliche Vereinbarung zur Zusammenarbeit zwischen den drei Rechtskreisen SGB II, III , VIII sowie ein gemeinsames Arbeitsprogramm zu schaffen, das steht immer am Anfang dieses Prozesses. Unabhängig von regionalen Unterschieden ist auch der klare politische Wille, hier einen gemeinsamen Weg im Sinne der jungen Menschen zu gehen von hoher Bedeutung.“ Die Kontinuität dieses Prozesses zu gewährleisten, eine gemeinsame Maßnahmeplanung auf den Weg zu bringen und gute Erfahrungen aus der Zusammenarbeit auch über Bundesländer hinweg zu teilen, das sind laut Kretschmer die zentralen Anforderungen, die im Sinne der jungen Menschen aufgegriffen werden sollten.
Dem Modell der Zusammenarbeit in Jugendberufsagenturen kommt jedoch nicht nur in Stadtstaaten, sondern auch in Flächenländern eine immer größere Bedeutung zu. Auch hier lässt sich eine dynamische Entwicklung aufzeigen, immer mehr Jugendberufsagenturen entstehen, zunehmend mehr Wissen wird generiert. Neben den Evaluationen der Jugendberufsagenturen in Berlin, Bremen und Bremerhaven sowie in Schleswig-Holstein begleitet das f-bb die Etablierung bzw. Weiterentwicklung der rechtskreiskreisübergreifenden Zusammenarbeit in Sachsen-Anhalt (Landesnetzwerkstelle RÜMSA). Neu hinzugekommen ist kürzlich die Begleitung der entsprechenden Institutionen in Sachsen (Landesservicestelle JubaS). Am 15 Mai fand in Radebeul bei Dresden die diesbezügliche landesweite Auftaktveranstaltung statt. Die Relevanz, die momentan dem Thema JBA zukommt, wurde durch die Anwesenheit des Sächsischen Staatsministers für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Martin Dulig, und des Vorsitzenden der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit, Klaus-Peter Hansen, deutlich.
Barbara Kiepenheuer-Drechsler
Michael Steinbach