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Hauschildt, U./Wittig, W.

Governance in der beruflichen Bildung

Aufsatz
Erscheinungsjahr: 2018
Ort: Bielefeld

In: Rauner, F./Grollmann, P. (Hrsg.): Handbuch Berufsbildungsforschung, 3. Auflage, S. 271-279

Der Begriff "Governance" hat seinen Ausgangspunkt in der Politik- und Verwaltungswissenschaft und fand erst in den letzten beiden Jahrzehnten Eingang in die Bildungspolitik und Bildungsforschung. Das Konzept bezieht sich auf alle Mechanismen, Praktiken oder Verfahren, welche die wechselseitige Abhängigkeit von Akteuren in komplexen sozialen Zusammenhängen zu bewältigen helfen und so die Koordination ihres Handelns zur Verfolgung gemeinsamer Ziele oder zur Lösung gemeinsamer Probleme ermöglichen. Vor dem Hintergrund der Diversität der Berufsbildungssysteme und -strukturen und der vor allem im Zusammenhang mit der Europäisierung beruflicher Bildung steigenden Nachfrage nach internationalen Vergleichsstudien setzt sich auch die Berufsbildungsforschung verstärkt mit der Untersuchung der Steuerung beruflicher Bildung im Sinne des Governance-Konzepts auseinander. So wurden in den vergangenen Jahren vergleichende Studien zur Anpassungsfähigkeit von Berufsbildungssystemen und zur Etablierung dualer Ausbildungsmodelle in Ländern, in denen sie bisher nicht verbreitet waren, vorgelegt.

Der Handbuchbeitrag erörtert die Relevanz der Governance-Forschung für den Bereich der beruflichen Bildung und entwickelt einen analytischen Rahmen zur Erforschung der Steuerungs- und Verwaltungsstrukturen in der Berufsbildung. Es werden Haupt- und Unterkriterien für die Steuerung beruflicher Bildung vorgestellt, die für die Durchführung von Soll-Ist-Vergleichen genutzt werden können. Abschließend diskutiert der Beitrag die Perspektiven des Governance-Konzepts und die Voraussetzungen seiner Anwendung für länderspezifische Systemanalysen und internationale Vergleichsstudien.

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