ECVET im Automotive-Sektor – Untersuchung zu den Erfordernissen der Erprobung eines Credit-Systems für die Berufsbildung in der deutschen Automobilindustrie

Mit dem Kopenhagen-Prozess sind auf europäischer Ebene Aktivitäten angestoßen worden, die auf die Schaffung eines einheitlichen Bezugsrahmens der Zertifizierung beruflicher Kompetenzen, eines „European Credit Transfer Systems for Vocational Education and Training“, bei Fortbestehen unterschiedlicher nationaler Systeme der Berufsbildung gerichtet sind. ECVET wird von der Europäischen Kommission als Instrument zur Unterstützung von grenzüberschreitender Mobilität in der Ausbildung entwickelt. Zudem soll durch die Schaffung größerer Transparenz und Durchlässigkeit in den Bildungssystemen die Flexibilität beruflicher Ausbildung erweitert werden.
Um diesen Ansprüchen genügen zu können, muss das ECVET die vorhandenen Leistungsdefinitionen in den nationalen Berufsbildungssystemen und den Informationsbedarf der Wirtschaft berücksichtigen. ECVET soll nationale Zertifizierungssysteme nicht ersetzen, sondern auf ihnen aufbauen und sie ergänzen.

In der Studie "ECVET im Automotive-Sektor" stehen im Zentrum des Forschungsinteresses deshalb Fragen der Anschlussfähigkeit der auf politischer Ebene gefundenen Lösungen in der (Berufsbildungs‑)Praxis der Wirtschaft. Im Fokus der Untersuchung stehen Fragen der Anwendbarkeit von Leistungspunkten in der betrieblichen Praxis, die anhand von leitfadengestützten Interviews mit Experten der betrieblichen Praxis diskutiert werden. Auf dieser Grundlage werden die Möglichkeiten und Erfordernisse einer breiter angelegten Implementierungsinitiative sondiert. Dabei wird insbesondere untersucht, inwieweit der Einsatz des ECVET-Instrumentariums positive Beiträge zur Flexibilisierung des Dualen Systems leisten kann.

Ziel des Projekts ist es, während des laufenden Konsultationsprozesses Möglichkeiten deutlich zu machen, wie das ECVET anschlussfähig an die Bewertungsverfahren der deutschen Dualen Ausbildung ausgestaltet werden kann. Der Bildungspolitik sollen am Beispiel des Automotive-Sektors aus der Perspektive der betrieblichen Ausbildungspraxis frühzeitig Hinweise auf Ergänzungsverhältnisse, Gegensätze und Interferenzen zwischen dem nationalen und dem vorgeschlagenen europäischen Bewertungsverfahren gegeben werden.

Partner

AUDI AG

Laufzeit

01.09.2006 - 28.02.2007

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Heiko Weber
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