Azubi-BSK PLUS: Erfolgreiche Ausbildung durch gezielte Sprachförderung

Vor dem Hintergrund der seit Jahren angespannten Lage am Ausbildungsmarkt bieten junge Erwachsene mit Migrationshintergrund ein starkes Potenzial, um die Engpässe bei der Zahl geeigneter Auszubildender abzufedern.

Die Evaluation der berufsbezogenen Deutschsprachförderung ergab, dass die vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) seit 2020 pilotierten Berufssprachkurse für Auszubildende an einer wichtigen Stelle ansetzen: Durch die Vermittlung von fachspezifischem Wortschatz und einer konkreten Unterstützung bei der Prüfungsvorbereitung profitiert die Zielgruppe – die Kurse bieten eine echte Hilfestellung auf dem Weg zum Berufsabschluss.

Allerdings befinden sich die jungen Erwachsenen zumeist in einer multiplen Belastungslage: Oft leben sie erst seit kurzem in Deutschland, sind häufig auf sich alleine gestellt und müssen sich in einem für sie neuen Land mit einer neuen Kultur integrieren. In der Folge kann es an verschiedenen Punkten zu Überlastungserscheinungen kommen, so dass der Abbruch des Ausbildungsprozesses droht.

Hier setzt Azubi-BSK Plus an. Gemeinsam mit dem bfz München als Projektpartner setzt das Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) folgende Bausteine um, die als Erleichterungen für die Kursteilnehmenden und zusätzliche Unterstützungselemente im Berufssprachkurs zur Geltung kommen:

• Ergänzende Sozialpädagogische Begleitung in den Kursen:    
  Diese soll den Auszubildenden im Falle konkreter Probleme in der Ausbildung oder im Alltag als professionelle Ansprechperson zur Verfügung stehen.
• Optimierung von hybriden Kursformaten:
  Um eine flexiblere Teilnahme und ggf. Zeitersparnis (für An- und Abreise) zu ermöglichen, werden die Kurse gleichzeitig in Präsenz und virtuell durchgeführt.
• Einrichtung einer AG "Sprachförderung und Ausbildungserfolg" zur Vernetzung regionaler Akteure:
  Um im Bedarfsfall rasch eine passende Unterstützung zu bieten, wird eine Arbeitsgruppe aufgebaut, die sich über die Fortschritte der Auszubildenden austauscht und gleichzeitig den Blick für die Problemlagen der Zielgruppe weitet. 

Die Erkenntnisse bei der Pilotierung und zielführende Ansätze zur Umsetzung des Kurskonzeptes werden 2026 in einem Leitfaden veröffentlicht und damit interessierten Sprachkursträgern zur Verfügung gestellt.

Partner

Das Projekt wird aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales im Rahmen des Arbeitsmarktfonds gefördert.