InfoForum 04/2019

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Lerneinheiten für Menschen mit Behinderung

f-bb entwickelt neues digitales Format

Trotz anhaltenden Aufschwungs und Fachkräftemangel haben es Menschen mit Behinderung immer noch schwer auf dem Arbeitsmarkt. Die Digitalisierung bietet diesen Personen Chancen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass sie den Gebrauch von Computern und Software beherrschen. Hier helfen neue Lerneinheiten, die das f-bb im Rahmen des Projektes DIGI-ComLAB für Menschen mit Lern- und seelischen Behinderungen zusammen mit dem bfz entwickelt hat. Es handelt sich dabei um eine Kombination aus digitalen und analogen Unterrichtsmaterialien. Damit steht ein solches Lernformat nun erstmals für die Zielgruppe zur Verfügung.

Die Lerninhalte beschäftigen sich vorwiegend mit Grundkompetenzen innerhalb verschiedener überfachlicher und fachlicher Themenbereiche. Überfachliche Lerninhalte sind z. B. Zeitmanagement, Umgang mit Smartphones und Datenschutz, Auftreten und Erscheinungsbild am Arbeitsplatz, Umgang mit Vorgesetzten und Kolleg*innen sowie Bedienung aktuell weitverbreiteter Software. Beispielsweise gibt es einen Lernabschnitt zu Textverarbeitung. Die Lerneinheiten im fachlichen Bereich orientieren sich an den Berufsfeldern Lager/Logistik, Kaufmann/Verkauf und Produktion/Fertigung. Sie sind besonders praxisnah, da sie im Rahmen der Unterstützten Beschäftigung (UB) entstanden. Bei der UB handelt es sich um ein Angebot für schwerbehinderte Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf als Alternative zur Beschäftigung in einer Werkstatt für behinderte Menschen. Dabei werden Menschen mit Behinderung in Betrieben des allgemeinen Arbeitsmarkts qualifiziert, eingearbeitet und begleitet.

Das Besondere an den Lerneinheiten ist, dass sie mit Blick auf die Beeinträchtigungen der Zielgruppe sehr bedienungsfreundlich ausgestaltet sind und am Tablet, Smartphone und Computer bearbeitet werden können. Ebenso wurde eine einfache Sprache verwendet. Allerdings dienen sie nicht als Selbstlerneinheiten für die Zielgruppe. Der Einsatz muss durch Bildungspersonal mit rehapädagogischem Kompetenzprofil begleitet werden.

Die entwickelten Lerneinheiten sind aber nur ein Anfang. Um die Chancengleichheit für Menschen mit Behinderung zu verbessern, besteht weiterer Handlungsbedarf. Zum einen werden ähnliche Lerneinheiten in weiteren Berufsfeldern benötigt. Zum anderen wäre es wünschenswert, wenn die digitalen Lernformate stärker an den Wissensstand, die Wünsche und das Aufgabengebiet des Lernenden angepasst werden.


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