InfoForum 03/2020

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Arbeiten am gemeinsamen Ziel

Ergebnisse einer Befragung unter Mitarbeitenden der Jugendberufsagentur Bremen-Bremerhaven

Ziel der Jugendberufsagentur Bremen-Bremerhaven ist es, junge Menschen auf dem Weg in ihre berufliche Zukunft zu orientieren, zu beraten und zu begleiten. Diesem Ziel haben sich die Verwaltungs- und Kooperationspartner im Land Bremen verpflichtet – gelebt wird es durch die Zusammenarbeit der Mitarbeitenden in den Standorten der JBA. Durch die Arbeit „unter einem Dach“ konnten in den beiden Städten die Schnittstellen zu den Beratungsleistungen der jeweils anderen Partner deutlich verbessert werden. So sehen es die JBA-Beschäftigten selbst. Dabei unterstützen die räumliche Nähe und „kurzen Wege“ sowie unterschiedliche Formate den fachlichen Austausch. Sie vereinfachen auch Abstimmungen mit Kolleg*innen anderer Bereiche. Resultat ist eine Steigerung der Beratungsqualität. Das ist das Ergebnis einer Evaluation der Jugendberufsagentur durch das Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb).

So gaben in einer im Herbst 2019 in der JBA Bremen-Bremerhaven durchgeführten Online-Befragung 68 Prozent der Mitarbeitenden an, dass ihrer Einschätzung nach die Anliegen der jungen Menschen durch die Zusammenarbeit in der JBA besser gelöst werden. 67,3 Prozent der Befragten stimmen der Aussage zu, dass die JBA für kurze Wege zwischen wichtigen Anlaufstellen für die jungen Menschen sorgt. Aus Sicht der Mitarbeitenden der JBA Bremen-Bremerhaven wirkt die neue Form der institutionalisierten Zusammenarbeit: Die Angebote der JBA bieten vielfältige Beratungs- und Unterstützungsleistungen, die nun leichter zugänglich gemacht werden können. Auch wenn der Weg in den Beruf nicht gleich gelingt, können multiple Problemlagen durch die eng verzahnte Zusammenarbeit der Partner besser begleitet und angegangen werden. Die kurzen Wege erleichtern einen niedrigschwelligen Zugang für junge Menschen zu einem für ihr konkretes Anliegen passenderen Berater bzw. einer passenderen Beraterin. Sie werden entweder direkt vermittelt und „vorbeigebracht“ oder ein Gespräch wird eingeleitet. Die „warme Übergabe“ zur nächsten Beratungsfachkraft erfolgt gemeinsam: Alle Beteiligten sitzen an einem Tisch und klären die Unterstützungsbedarfe. Nach ihren persönlichen Erfahrungen befragt, geben junge Menschen aus Bremen an, gerade diese „warme Übergabe“ als sehr positiv empfunden zu haben.

Die verstärkte Zusammenarbeit führt auch dazu, dass das Verständnis für die Arbeit, aber auch für die Grenzen der an der JBA beteiligten Partner deutlich gewachsen ist. Dieser Wissenszuwachs ist ein weiterer zentraler Mehrwert, der sich zwar nicht leicht in Zahlen ausdrücken lässt, aber die Qualität der Beratung steigert. Junge Menschen wissen es zu schätzen, wenn ihnen die für sie wichtigen Informationen gebündelt zur Verfügung gestellt werden – auch wenn sie nicht immer sehen und sehen müssen, welche Abstimmungen dafür „hinter den Kulissen“ notwendig sind.

Auch aus Sicht vieler Mitarbeitenden liegt der Mehrwert darin, den gesamten Prozess besser im Blick behalten zu können. Eine Übergabe ist nicht mehr eine Abgabe in ein anderes System, sondern vielmehr das Arbeiten am gemeinsamen Ziel: Dem gelingenden Übergang in den Arbeitsmarkt. Rund die Hälfte der Befragten geht davon aus, dass die JBA für eine individuell passende, schnellere sowie qualitativ hochwertigere Beratung junger Menschen sorgt. Insgesamt sehen etwa 60 Prozent der befragten JBA-Mitarbeitenden einen echten Mehrwert für die Zielgruppe der jungen Menschen.

Die sich über zwei Jahre erstreckende formative Evaluation der JBA Bremen-Bremerhaven durch das f-bb wurde im Oktober 2020 abgeschlossen. Unter Federführung der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Arbeit und Europa (SWAE) begleitete die Fach AG-Evaluation den Evaluationsprozess.